Lötzinn

Lötzinn ist nicht gleich Lötzinn. In Baumärkten findet man häufig sog. Klempnerlot, das auch in Drahtform gefüllt mit Flussmittel oder auch massiv angeboten wird. Aufgrund der Zusammensetzung und Drahtstärke eignet sich dieses Lot sehr gut, um z. B. Kupferrohre in der Installationstechnik zu verbinden, ist jedoch für Lötstel-len im Elektro- /Elektronikbereich völlig ungeeignet. Besonders für den Elektronikbereich gibt es spezielles "Elektroniklötzinn", das durch eine besondere Zusammensetzung in Schmelztemperatur und Fließeigen-schaften auf die kleinen und feinen Lötstellen in der Elektronik abgestimmt ist. Dieses Lötzinn wird allgemein in Drahtform, gefüllt mit Flussmittel, in unterschied-lichen Durchmessern angeboten. Für Lötstellen, wie sie auf den Platinen und Anschlüssen eines TonUINO vor-kommen, wird ein Drahtdurchmesser von ca. 1 mm empfohlen. Mit diesem relativ feinen Lötdraht lässt sich die zugeführte Menge Lötzinn sehr gut und fein dosieren (Es sollen ja keine Kurzschlüsse durch zu viel Lötzinn entstehen.).
Lötfett

Lötfett reinigt die Lötstelle zwar gut, so dass das Lötzinn sehr gut fließen kann. Dies erkauft man sich dadurch, dass Lötfett säurehaltig ist und somit Oxidschichten und Verunreinigungen ablösen kann. Im Elektronikbereich ist Lötfett jedoch zu vermeiden (verboten!), da nach dem Löten säurehaltige und fettige Reste an der Lötstelle verbleiben. Diese führen allgemein zu Störungen in der Elektronik, da die Reste mit den gelösten Verunreinigungen durchaus leitfähig sein können. Außerdem werden Lötstellen und Leiterbahnen mit der Zeit durch die Säurereste beschädigt und es kann zu Spätausfällen oder Störungen kommen. Kann der Einsatz von Lötfett nicht vermieden werden, muss die Lötstelle auf jeden Fall gründlich mit Seifenlauge (Lauge neutralisiert die Säure) gereinigt und mit Alkohol nachgewaschen werden. Sehr empfohlen im Elektronikbereich ist sog. "no-clean" Flussmittel, das nach dem Lötvorgang nahezu rückstandsfrei auftrocknet.
Flussmittel

Flussmittel, wozu eigentlich? Das Flussmittel ist doch schon im Lötdraht enthalten. Diese Annahme ist der erste Schritt zu "kalten" Lötstellen ! Für eine gute Lötstelle ist es unbedingt erforderlich, dass die zu verlötenden Teile "metallisch rein" sind, also nicht "angelaufen" oder oxidiert sein dürfen. Zusätzlich verbessert das Flussmittel, wie der Name schon sagt, das Fließ- und Benetzungsverhalten des Lötzinns. Bei größeren Lötpads oder gar Litzendrähten reicht die Menge des im Lötdraht enthaltenen Flussmittels nicht aus und es muss zusätzliches Flussmittel aufgetragen werden. Aus dem vielfältigen Angebot von Flussmitteln muss nun das "richtige" ausgewählt werden, damit die Elektronik anschließend problemlos und dauerhaft funktioniert. Vom Einsatz des seit langem bekannten Lötfetts wird dringend abgeraten, da erhebliche Rückstände an der Lötstelle verbleiben, die elektrisch wirksam sein können und über die Zeit sogar zu Beschädigung von Lötstelle und / oder Leiterbahn führen können (Lötfett und die Rückstände sind säurehaltig!). Lötstellen, die unter Verwendung von Lötfett hergestellt wurden, müssen anschließend gründlich (und aufwändig) mit Alkohol gereinigt werden. Diese Problematik vermeidet man durch den Einsatz von Flussmittel, das mit dem Zusatz "No Clean" versehen ist. Diese Flussmittel sind hochflüssig, benetzen dadurch die gesamte Lötstelle hervorragend, und trocknen nach dem Lötvorgang rückstandsfrei (zumindest ohne schädliche Rückstände) auf. Diese Flussmittel werden u. a. in Stiftform angeboten, wodurch eine saubere und genaue Zuführung zur Lötstelle sehr bequem möglich ist.